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Freier Fall mit unserem beautiful Stranger

Lesedauer: 3 Minuten

Spontan am Vortag entschieden, stand für uns am 31. Januar ein Fallschirmsprung aus einer Höhe von 12 000 ft (≈3,65 km). Ob wir aufgeregt waren? Kurz vor dem Buchen des Sprungs: ja. Auf dem Flug nach oben: kaum noch. Als die Klappe beim Flugzeug aufging: dazu hatten wir gar keine Zeit.

Im Gegensatz zu Krzysiek, der beim Buchen dabei war, konnte Luca seine Eltern von der Aussichtsplattform über Queenstown anrufen und erzählen: „Ich mache übrigens morgen mittag einen Fallschirmsprung.“ Selbstverständlich wurde der Wunsch geäußert, dass er sich direkt melden solle, wenn er heile unten angekommen ist… Was auch der Fall ist, sonst würde es diesen Text jetzt nicht geben.😄

So sind wir dann also am Donnerstagmittag zum Wanaka Airport, einem sehr schönen, kleinen Flughafen mit angrenzendem Museum, gefahren und haben den Papierkram und das Einführungsvideo abgehakt. Obwohl wir vorher entschieden hatten, nicht für 199$ Fotos und Videos dazu zu buchen, haben wir sie dann spontan doch noch genommen. Man hat ja nur ein Mal seinen ersten Fallschirmsprung…

Dann ging es in die „Briefing Area“, schnell den Overall angezogen und die Sicherheitsgurte angelegt, ging es nach einem kurzen Interview dann ab ins Flugzeug. Die kleine Propellermaschine bot uns einen wunderschönen Ausblick über Lake Wanaka, Lake Hawea, Mount Aspiring, Mount Cook und den Clutha River. Bei 9 000 ft sind dann die ersten vier Personen von Bord gegangen… Jetzt wurde es langsam ernst. Luca saß nun an vorderster Stelle an der Tür, danach kam Anja. Noch schnell die letzten 3 000 ft zurückgelegt, Tür auf und dann ging es auch schon runter.

Freier Fall!

Luca: Ich habe den ganzen freien Fall lang durchgeschrien. Irgendwann war mein Mund so trocken, dass ich kaum noch schreien konnte. Dabei konnte man die Aussicht leider weniger genießen als beim Flug, weil man viel mehr mit dem Kampf ums Überleben beschäftigt war… 😄

Irgendwann (ich hatte absolut kein Zeitgefühl mehr) hat mir mein „Beautiful Stranger“, Anthony aus Namibia, dann auf die Schulter geklopft und damit angezeigt, dass ich die Arme nun ausbreiten und den freien Fall genießen kann. Kurze Zeit später ging dann auch schon der Fallschirm auf und der Paragliding-Part hatte begonnen. Der Sicherheitsgurt tat echt weh an den Beinen, aber die Aussicht hat das trotzdem nicht getrübt. Unglaublich schön! Das war auch so ziemlich das einzige, was ich zu Anthony in dem Moment sagen konnte („amazing, awesome, beautiful,…“). Nachdem wir in der Luft noch ein paar Kurven geflogen waren, sind wir dann auch schon wieder am Boden angelangt. Alles in allem war es einfach unglaublich, eine richtig coole Erfahrung und (eigentlich) eine Wiederholung wert. Nur schade, dass der ganze Spaß 558$ (mit Fotos+Video) gekostet hat. Bisher mein Highlight unserer Neuseeland-Reise!

Anja: Ich war wohl eher die, die keine Angst hatte vor dem Sprung und immer gesagt hat, dass ich es ohne Probleme direkt machen würde – anders als Luca, der bei dem Gedanken daran immer etwas Angst hatte.

Kurz bevor wir entschieden haben, den Sprung schon morgen zu machen, hat sich meine Meinung dann nochmal gewaltig geändert. Ich wollte verschieben und hatte echt ein flaues Gefühl im Magen. Luca ermutigte mich trotzdem zu buchen, also gesagt – getan. Sobald es gebucht war, ist die Aufregung aber unerwarteter Weise gesunken. Ich habe kaum noch drüber nachgedacht und mich nicht verrückt gemacht bis zum nächsten Tag. Da ging alles relativ schnell. Angekommen beim Airport, Papierkram erledigt, rein in die Sicherheitsgurte und das erste Gespräch mit unserem beautiful Stranger.

Es ging dann auch schon ins Flugzeug, nachdem wir zusammen gekettet wurden und unser Tandemmaster schon erste Aufnahmen von uns machte (wir haben nämlich, obwohl wir vorher dagegen waren, doch das teure Fotopaket gekauft. Seinen ersten Fallschirmsprung hat man schließlich nur einmal und die 200$ werden uns in 20 Jahren, wenn wir uns dieses Video anschauen, auch nicht mehr weh tun. (indirektes Zitat Huy))

Als das Flugzeug abgehoben ist, verspürte ich, anders als vorher erwartet, gar keine Aufregung. Ich war gespannt auf das Gefühl. Auch das Rausspringen von allen anderen vor mir verunsicherte mich nicht. Dann war ich an der Reihe. Zum Glück kann man gar nicht mehr nein sagen und wird von seinem Tandemmaster quasi rausgeschoben, denn ich weiß nicht, ob ich alleine gesprungen wäre.

Der freie Fall war für mich der absolute Hammer. Zwar konnte man die Aussicht nicht ganz so gut genießen, wie beim Paragliding-Part, aber es war ein gutes Gefühl (und total anders als vorher erwartet). Mir persönlich taten die Ohren ein kleines bisschen weh, aber nicht der Rede wert. Viel „schlimmer“ (nichts war hier schlimm, denn die Aussicht toppte alles) war der Schmerz an den Oberschenkeln, als der Fallschirm auf ging. Man wurde ziemlich stark nach oben gezogen und erst dann merkte man, wie fest man eigentlich gebunden ist.

Überwältigt von der Aussicht ging es dann nach so circa 5-8 Minuten Flugzeit wieder auf den Boden zurück. Die Landung war super easy und ich bin unendlich froh diese Erfahrung gemacht zu haben. Wäre das Ganze nicht so ein teurer Spaß, würde ich es auch immer wieder machen.

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Danach ging es dann zur Belohnung noch eine Pizza am Lake Wanaka essen. Gerade an solchen Erlebnissen merkt man, dass das Leben viel zu kurz ist um auch nur einen einzigen Tag zu verschwenden.

„El tiempo es oro. (Jeder Moment zählt.)“

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Eure Working-Holidayer🌏
Anni & Luca

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Jens

    Jeder Moment zählt, aber es sollten schon ein paar mehr sein – ich hätte das nicht gemacht und glaube euch einfach, dass es eine colle Erfahrung war.

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